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Die Proleten des Algorithmus

Wirst Du grundlos von deinem Konzern gefeuert oder verweigert die Bank Dir den Kredit, dann hast Du es wahrscheinlich mit unsichtbaren, mächtigen Gegnern zu tun: Algorithmen. Was steckt dahinter? Auf welche Art werden unsere Entscheidungen immer mehr von künstlicher Intelligenz gesteuert? Und wie lassen sich die Rechte der Arbeitnehmenden beim Einsatz von Algorithmen verteidigen?

Diese (und weitere) Fragen beantwortet die neuste Ausgabe des syndicom-Magazins. Dank dem technologischen Fortschritt können Unternehmen seit rund zehn Jahren künstliche Intelligenz nutzen, um die Arbeitsleistung zu bewerten und zu entscheiden, wen sie einstellen oder entlassen. «Sogar wenn uns die Arbeitgeberin bereitwillig den Algorithmus offenlegen würde, der beim Entscheid angewendet wurde – wie wissen wir, ob dieser fair und frei von Diskriminierung ist und mit welchen Daten er trainiert wurde?» – das fragt sich Daniel Hügli im Editorial. Um hier Gegensteuer zu geben, braucht es ein Bündnis von Gewerkschaften und Organisationen der Zivilgesellschaft. Ein solches ist syndicom über eine Vereinbarung mit der NGO AlgorithmWatch eingegangen, die sich auf die Analyse von Entscheidungsprozessen von sozialer Bedeutung spezialisiert hat: «ein weiterer Schritt, um die Digitalisierung zugunsten der Arbeitnehmenden zu gestalten», schreibt Hügli.

Um aufzuzeigen, inwieweit künstliche Intelligenz bereits in der Lage ist, Arbeitnehmende zu ersetzen, hat der Spezialist Simon Felix (Dozent an der Fachhochschule Nordwestschweiz) für seinen Artikel einen Textgenerator verwendet. Auch fast alle Bilder des Dossiers wurden mit online verfügbaren Systemen künstlicher Intelligenz erstellt. Eines stammt aber aus der Feder eines «menschlichen» Illustrators, des Tessiners Micha Dalcol – welches das ist, können die Leser:innen erraten.

Dem Schutz der Arbeitsbedingungen der Illustrator:innen dient der innovative Basisvertrag für Comicschaffende mit dem Verlag Edition Moderne – dem ältesten Verlag für Comics und Graphic Novels im deutschsprachigen Raum –, der im Magazin vorgestellt wird.

Es befasst sich ausserdem mit der Frage, wie die Gewinne der SNB zur Stärkung der AHV eingesetzt werden sollen (mit einem Gespräch mit Sarah Wyss, SP-Nationalrätin Basel-Stadt), mit den Sorgen der Jungen in der Schweiz, mit dem Erfolg der Journée romande de la typographie und mit dem Druck auf die Angestellten von PostNetz. Den Schlusspunkt zu dieser Ausgabe setzt das Porträt von Mensur Memedi, der bei der Post arbeitet und sich aktiv für seine Kolleg:innen engagiert.

 

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