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ZV öffnet den Kampffonds

Die erste ZV-Sitzung des Kongressjahres 2013 war weniger von Diskussionen als von Berichten über die laufenden Geschäfte bestimmt. Es gibt auch in ­Zukunft noch viel zu tun. 

Die Sitzung des syndicom-Zentralvorstandes vom 23. Februar begann aussergewöhnlich und sorgte für gemischte Reaktionen: Co-Präsidentin Danièle Lenzin erklärte den Anwesenden die Gründe für ihren Rücktritt per Ende des laufenden Kongressjahres (siehe rechts).

Erst dann wurden als erste ordentliche Traktanden die geplante Schulungsoffensive zur Mitgliederwerbung für die Regionalsekretäre und -sekretärinnen sowie die Gründung des ersten Lokalausschusses von syndicom, des «LAUS Zürich» (Foto unten), einstimmig gutgeheissen. Die Lokalausschüsse haben laut Statuten Aufgaben der innergewerkschaftlichen Koordination und Integration, sie koordinieren die gemeinsamen Interessen der regionalen Sektionen, den gewerkschaftlichen und politischen Auftritt von syndicom in Kantonen und Gemeinden, ausserdem die Wahl der Delegierten in lokale Gewerkschaftsbünde und die Definition der dort vertretenen Politik. Die Lokalausschüsse tragen aktiv zum Zusammenwachsen der Sektionen bei und organisieren Veranstaltungen. Sie erarbeiten Vorschläge zur Vereinheitlichung der individuellen Leistungen der Sektionen in ihren Einzugsgebieten.

aus den Sektoren

Der Zentralvorstand erhielt sodann Einblick in die Arbeit der verschiedenen Sektoren und Interessensgruppen. Fritz Gurtner, Sektorleiter Logistik, rekapitulierte den Kampagnenfahrplan für die GAV-Verhandlungen mit der Post, über den wir regelmäs­sig in unserer Zeitung berichten. Am 4. Mai wird der gemeinsam mit der Basis erarbeitete Forderungskatalog den Verhandlungspartnern übergeben, und am 14. August beginnen die Verhandlungen. Schwieriger sieht es beim GAV Presto für die ZeitungsverträgerInnen aus: sie wurden abgebrochen, weil die Differenzen zwischen den Parteien noch zu gross waren.

Daniel Münger, Zentralsekretär Telecom/IT, stellte die erst kürzlich geschlossenen Gesamtarbeitsverträge mit Local.ch, LTV und Directories vor (wir berichteten in Ausgabe Nr. 1/2013). Spannend sind auch die Entwicklungen beim Aufbauprojekt Avocis, einem der grössten Anbieter von Callcenter-Dienstleistungen in der Schweiz mit rund 800 Mitarbeitenden. Nach ersten Kontakten, die im Sommer 2011 von Angestellten aus dem Betrieb zu syndicom geknüpft worden waren, gelang es, als gewerkschaftliche Vertretung in einem «Kassensturz»-Bericht über die Arbeitsbedingungen in Schweizer Callcentern Stellung zu nehmen. Nach weiteren Flugblattaktionen ist die Geschäftsleitung jetzt bereit, eine Betriebskommission zu gründen. Ziel von syndicom ist es, in den kommenden Monaten einen GAV abzuschlies­sen.

Für den Sektor Medien berichtete Roland Kreuzer über die Mitte Dezember vom Unternehmensverband Viscom abgebrochenen GAV-Verhandlungen in der grafischen Industrie. Seit 1. Januar herrscht der vertragslose Zustand – was bereits zu ersten Warnstreiks geführt hat. Über den Streik bei der Basler Zeitung Medien berichteten wir in Zeitung Nr. 2; zum Aktionstag vom 1. März und den folgenden Ereignissen bei Ziegler Druck in Winterthur siehe Seiten 1, 4 und 5 dieser Ausgabe. Der ZV ratifizierte das Streikreglement und beschloss, den Kampffonds zur Finanzierung eventueller Streikmassnahmen zu öffnen.

Die neue Frauensekretärin Toya Krummenacher wurde als Delegierte für die SGB-Frauen- und Migrationskommission gewählt. Die Gleichstellungsbeauftragte Bernadette Häfliger Berger konnte berichten, dass wieder etwas mehr Frauen Mitglied der Gewerkschaft geworden sind. Innerhalb der Organisation ist der Frauenanteil mit über 36 Prozent mittlerweile recht hoch. Weniger gut sehen die Zahlen bei der Jugend aus. Immerhin sind im letzten Jahr etwas mehr (2,1%) unter 30-Jährige der Gewerkschaft beigetreten. Dennoch hatte man sich mehr versprochen, wurde und wird doch im Rahmen der HUGO-Kampagne intensiv um die jüngere Generation geworben.

Diskutiert und verabschiedet wurden das Konzept zur Werbeoffensive der kommenden Monate sowie die Finanzierung grösserer Ressourcen für Aufbauprojekte. Der ZV endete mit dem Aufruf, das Referendum «Nein zum 24-Stunden-Arbeitstag» zu unterstützen, und der Einladung aller ZV-Mitglieder zum 1. Kongress der Freischaffenden, den syndicom am 20. April in Bern abhalten wird.

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