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Zum Jahresabschluss von Tamedia: Jetzt ist das Personal an der Reihe

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Der rekordverdächtig  hohe Gewinn der Tamedia AG im Geschäftsjahr 2011 erstaunt die Gewerkschaft syndicom nicht. Ständige Personalreduktionen in Redaktionen und Produktion, Auslagerungen, das Abstossen von Medien und Beteiligungen, die keine Maximalgewinne bringen, und permanenter hoher Arbeitsdruck für das Personal machten dieses Ergebnis trotz Flaute in der Branche möglich. syndicom verlangt, dass jetzt das Personal und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Mittelpunkt gestellt werden.

Inseraterückgang und Abwanderung von Druckaufträgen ins Ausland prägten die Diskussionen in der Medien- und Druckbranche in den letzten Monaten. Trotzdem erzielte die Tamedia AG, das grösste Schweizer Medienhaus, auch 2011 einen exorbitanten Gewinn von 179 Mio. Fr.: Fast 50 Prozent mehr als 2010.

Angesichts der Tamedia-Millionengewinne und einer Gewinnmarge (EBIT) von 15,3 % drängen sich für syndicom Massnahmen auf, um endlich das Personal angemessen daran partizipieren zu lassen.

  • Gewinnbeteiligung ist nicht nachhaltig: Generelle Lohnerhöhungen von 200 Fr. pro Monat für alle Beschäftigten wären mehr als gerechtfertigt. Kosten würde dies gerade mal bescheidene 10 Mio. Fr. Und für die Aktionäre wird eine fast fünfzigprozentige Erhöhung der Dividende vorgesehen!
  • Die Vergabe von verlagseigenen Druckaufträgen und die Auslagerung der Inserateproduktion ins Ausland müssen gestoppt und rückgängig gemacht werden. Die Tamedia-Besitzer brauchen diese Extragewinne durch Billigproduktionen nicht; sie stehen in der Pflicht, den Arbeitsmarkt der Schweizer Druckindustrie zu stärken, statt diesen mit Stellenabbau zu schwächen.
  • Nach mehreren Jahren des Personalabbaus muss jetzt eine positive Personalentwicklung einsetzen, die das Verhältnis zwischen Arbeitsmenge und Personal wieder zugunsten der Arbeitnehmenden verschiebt
  • Die drei Produktionsstandorte Zürich, Bern und Lausanne/Bussigny müssen langfristig garantiert werden und den Pressetiteln dürfen keine weiteren Mittel entzogen werden: Personalbestand und Qualität müssen Vorrang haben.
  • Der Tamedia-Jahresabschluss ist ein Beleg dafür, dass in den dieses Jahr anstehenden Verhandlungen für die Erneuerung des Gesamtarbeitsvertrags (GAV) der grafischen Industrie die bisherigen Leistungen (wie zum Beispiel die Zuschläge für Nachtarbeit) nicht angetastet werden dürfen. Stress und gesundheitsschädigende Nachtarbeit dürfen nicht zur Erfüllung exorbitanter Gewinnerwartungen dienen.
  • Tamedia als mit Abstand grösster Verleger der Schweiz muss endlich seine Verantwortung wahrnehmen, damit nach acht vertragslosen Jahren die Verhandlungen über einen Gesamtarbeitsvertrag für die Journalistinnen und Journalisten der Deutschschweiz und des Tessin wieder aufgenommen werden.

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