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syndicom und die Post eröffnen Wanderausstellung zur Frauenbewegung

Die Sozialpartnerschaft ist ein Motor für die Gleichstellung am Arbeitsplatz

Postangestellte beim Einsortieren von Briefen, vermutlich Luzern 1975, Schweizerisches Sozialarchiv (F_5086-Fb-244), © Fritz Kehrer

Aus Anlass des Frauenstreiktages vom 14. Juni 2019 organisiert die Gewerkschaft syndicom in Kooperation mit der Post eine Wanderausstellung mit den Meilensteinen der Gleichstellung in der Schweiz und bei der Post. Sie zeigt den langen Weg der Gleichstellung in Politik und Gesellschaft, aber auch ganz postspezifische Ereignisse wie die Lehre zur Postbeamtin ab 1869 und die erste Welle an Frauenanstellungen vor der Jahrhundertwende. Die Ausstellung im EspacePost wird am 13. Juni 2019 um 11.30 Uhr eröffnet.*

Die Arbeitsbedingungen und die Gleichstellung in der Arbeitswelt widerspiegeln die gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse. Die noch immer existierende Lohnungleichheit ist ein Symptom dieser Verhältnisse. Für die Gewerkschaften war deshalb der Kampf gegen Diskriminierung in der Arbeitswelt auch ein Kampf für mehr Gleichstellung zwischen Mann und Frau. syndicom hat gemeinsam mit der Post im Gesamtarbeitsvertrag verschiedene Errungenschaften festgehalten, die heute weit über den gesetzlichen Bestimmungen liegen. So bietet der Gesamtarbeitsvertrag Frauen einen Mutterschaftsurlaub von 18 Wochen bei 100% Lohnersatz. Väter können 2 Wochen Vaterschaftsurlaub beziehen und haben Anspruch auf unbezahlten Vaterschaftsurlaub von 4 Wochen. Aber auch bei der Angehörigenpflege ist der Gesamtarbeitsvertrag fortschrittlich. Mitarbeitende können bei plötzlicher Erkrankung von Angehörigen bis zu einer Woche dafür aufwenden, ohne eine Lohneinbusse hinnehmen zu müssen. Zudem ist ein unbezahlter Urlaub bis maximal 1 Jahr möglich. Das existierende Lohnsystem, sorgt dafür, dass die Lohnungleichheit mit unter 5% tief ist.

Vollständige Lohngleichheit und individuelle Überprüfung im Fokus für die Zukunft
Auch wenn die Lohnungleichheit bei der Post unterdurchschnittlich ist: Die Lohnungleichheit gehört ganz abgeschafft. Transparenz ist dabei ein effektives Mittel, um Ungleichheit und Ungleichbehandlung zu bekämpfen. syndicom wird sich deshalb dafür einsetzen, dass innerhalb der Post eine von den Sozialpartnern getragene Anlaufstelle gegen Ungleichheit geschaffen wird. Bei dieser Anlaufstelle sollen Mitarbeitende anonym ihren Lohn auf Diskriminierung und Ungleichheit prüfen können. Oftmals wissen Mitarbeitende nicht, ob Ungleichheit existiert, da in den Unternehmungen nur wenig Lohntransparenz herrscht. Eine Anlaufstelle würde die notwendige Transparenz schaffen, ohne die Privatsphäre der Mitarbeitenden zu gefärden.

* Die Eröffnung findet in Anwesenheit von Daniel Münger, Präsident syndicom, Patrizia Mordini, Leiterin Gleichstellung syndicom, und Valérie Schelker, Leiterin Personal Post und Geschäftsleitungsmitglied, in der Eingangshalle statt. Die zweisprachige Ausstellung bleibt eine Woche im Espace, wird danach zur Postfinance ziehen und später an verschiedenen Post-Standorten in der ganzen Schweiz gezeigt. Die Wanderausstellung soll aufzeigen, wie die Post als fortschrittliche Arbeitgeberin die Gleichstellung fördert und wo noch Handlungsbedarf besteht. Die Ausstellung zeigt auch, wie mit Gesamtarbeitsverträgen (GAV) die Gleichstellung vorangetrieben werden kann.

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