Resolution des Sektors Medien
Für einen sofortigen Waffenstillstand in Gaza
Die Mitglieder des Sektors Medien forderten diesen an der Sektorkonferenz vom 20. April 2024 auf, an der syndicom-Delegiertenversammlung vom 20. Juni 2024 eine Resolution zur Situation in Gaza und Palästina einzubringen. Die Resolution vom 20. April wurde angenommen und lautet wie folgt: Für einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand in Gaza!
Seit mehr als sechs Monaten wird die Bevölkerung von Gaza täglich bombardiert. Nach Angaben der UNICEF wurden 33.899 Menschen getötet, darunter 14.500 Kinder und 9.560 Frauen, und viele Menschen werden noch unter den Trümmern vermisst. Die Zivilbevölkerung leidet unter Hunger: 95% der Gazaer:innen stehen vor einer Hungersnot, Kinder sterben an den Folgen des Mangels an Nahrung, Wasser, medizinischer Versorgung und Medikamenten.
Seit dem 7. Oktober wurden 109 Journalisten und Medienmitarbeiter:innen getötet. Das sind rund 10% der Medienschaffenden in Gaza. Diese Quote ist viel höher als die der Soldat:innen in den meisten Kriegen. Es gibt Berichte, dass Journalist:innen absichtlich ins Visier genommen werden.
Wir, die versammelten Medienschaffenden und Mitglieder Sektors Medien in der Schweiz, können dieses Massaker an der Zivilbevölkerung nicht hinnehmen. Ebenso wenig wie das unserer Kolleginnen und Kollegen, die auf schrecklichste Weise daran gehindert werden, ihre Arbeit zu tun, zu dokumentieren und über die Situation in Gaza zu informieren.
Am 31. Januar unterstrichen der Internationale Journalistenverband (IJF), Uni Global Union und die anderen fünf Globalen Gewerkschaftsverbände den Ernst der Lage und erinnerten daran, dass ihre Mitglieder bei der Ausübung ihrer Arbeit getötet werden. Gemeinsam fordern sie "Israel nachdrücklich auf, der Anordnung des Internationalen Gerichtshofs (IGH) nachzukommen und sofortige Maßnahmen zu ergreifen, um Völkermord zu verhindern, die Anstiftung zum Völkermord zu bestrafen und die Versorgung der Palästinenser in Gaza mit grundlegenden Dienstleistungen und humanitärer Hilfe zu erleichtern". Sie sprechen sich insbesondere für einen sofortigen Waffenstillstand und die Wiederaufnahme der Finanzierung der UNRWA durch die Staaten, die diese ausgesetzt haben, aus.
In der Schweiz haben sich auch der Schweizerische Gewerkschaftsbund, kantonale Gewerkschaftsbünde und Gewerkschaftssektionen für einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand ausgesprochen. Auch syndicom muss seine Stimme erheben, damit dieses Massaker ein Ende findet.
Angesichts der obigen Ausführungen fordert die Konferenz des Sektors Medien, die am 20. April 2024 in Biel zusammengekommen ist, syndicom auf, sich einzusetzen:
- Für den sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand in Gaza und Palästina.
- Für den Stopp der Zwangsumsiedlung von Menschen.
- Für den sofortigen und ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe für die Bevölkerung von Gaza.
- Für die Wiederaufnahme der Finanzierung der UNRWA durch die Schweiz.
- Für die Beendigung der Gewalt und die Unterstützung eines Friedensprozesses, der die Bevölkerung beider Seiten respektiert.
- Für die Freilassung der durch die Hamas entführten Geiseln.
- Für den Schutz der Medienschaffenden und der Pressefreiheit.
- Gegen Antisemitismus, Islamfeindlichkeit und jegliche Form von Diskriminierung.
Darüber hinaus fordern wir unsere Gewerkschaft auf, an der DV vom 22. Juni eine Resolution zur Situation in Gaza und Palästina vorzusehen.