Der Startschuss für die Erneuerungswahlen der Personalkommissionen bei der Post ist gefallen. Am 30. November wird gewählt. Bis es so weit ist, haben wir noch ein grosses Stück Arbeit vor uns.
Personalkommissionen (PeKo) sind das Rückgrat einer jeden Gewerkschaft – und die erste Ansprechstation im Betrieb. Sie stellen die Verbindung zwischen den Sektionen und dem Gewerkschaftssekretariat sicher, und sie sind die Visitenkarte der Gewerkschaft. Eine gut funktionierende Gewerkschaft ist auf gut funktionierende Personalkommissionen angewiesen. Über sie ist die Gewerkschaft an der Front, im Betrieb verankert und immer präsent. Über sie erfährt man von Konflikten und Problemen. Und über sie erhält man Kenntnis von allfälligen Verstössen gegen das Arbeitsrecht und den Gesamtarbeitsvertrag. Die PeKo nimmt eine Reihe von gewerkschaftlichen Aufgaben im Betrieb wahr: Sie arbeitet im Dienst der ganzen Belegschaft und vertritt die Kolleginnen und Kollegen bei wichtigen Fragen wie Gesundheitsschutz, Dienstplanung oder Gestaltung des Arbeitsplatzes.
Die wichtige Rolle, die die Personalkommissionen in der Gewerkschaftsarbeit spielen, findet ihren Niederschlag im Gesamtarbeitsvertrag Post (GAV). Dort ist festgehalten, dass alle vier Jahre in Organisationseinheiten mit mehr als hundert Mitarbeitenden eine PeKo gewählt werden muss; in kleineren Organisationseinheiten ist die Wahl freiwillig und findet auf Antrag von mindestens der Hälfte der Angestellten statt. Bald ist es wieder so weit: Am 30. November wird in den grösseren Betrieben der Post die PeKo neu gewählt. Doch bis dahin ist noch viel zu tun.
Weil die Personalkommissionen so wichtig sind, hat sich der Sektor Logistik von syndicom neben der GAV-Kampagne einen weiteren Arbeitsschwerpunkt gesetzt: der Aufbau eines starken Vertrauensleutenetzes im Betrieb. Oder anders gesagt: der Aufbau von schlagkräftigen und engagierten Personalkommissionen als starkes Glied in der alltäglichen Gewerkschaftsarbeit vor Ort.
Der Weg zur Wahl
Wie laufen die PeKo-Wahlen ab? Die ersten wichtigen Arbeiten dafür beginnen bereits jetzt. Ende Juni wird in den Organisationseinheiten über die Wahlen informiert. Und dann gilt es ernst: Bis Ende Juli muss in jedem Betrieb mit mehr als hundert Mitarbeitenden ein Wahlausschuss gebildet werden. Der Wahlausschuss stellt eine paritätische Vertretung der Belegschafts- und der Arbeitgeberseite dar. Dieses Gremium ist sehr wichtig, denn es bestimmt die Anzahl der zu Wählenden und sorgt für faire und demokratische Wahlen. So wird verhindert, dass der Betriebsleiter die PeKo nach seinem Belieben mit ihm günstig gesinnten Mitarbeitenden bestücken kann. Für den Wahlausschuss sind besonders ehemalige, erfahrene PeKo-Mitglieder geeignet, die sich nicht mehr zur Wahl stellen möchten, denn wenn ein Mitglied des Wahlausschusses kandidieren möchte, muss es in den Ausstand treten.
Bis 28. September kann für die PeKo kandidiert werden. Bis dann müssen die Wahllisten zusammengestellt werden. Jede Organisationseinheit wird durch eine Regionalsekretärin oder einen Regionalsekretär begleitet und unterstützt. Unser Ziel ist, dass wir so viele Mitglieder aufstellen können, wie es braucht, und dass so viele wie möglich auch gewählt werden. Alle Kolleginnen und Kollegen, die sich gewerkschaftlich interessieren und mitarbeiten möchten, sind in der PeKo am richtigen Ort.
Die Mitarbeit in einer PeKo ist keine Hexerei, jede und jeder kann das nötige Handwerk in kurzer Zeit lernen. syndicom setzt sich zum Ziel, die Mitglieder der PeKo aktiv zu unterstützen und zu schulen. Geplant ist ein Einführungskurs für alle neu gewählten Mitglieder. Darüber hinaus sind thematische Kurse vorgesehen, die aufzeigen, wie das Zusammenspiel zwischen PeKo und Regionalsekretariaten erfolgversprechend eingesetzt werden kann.
Vielleicht hat dieser Bericht über die PeKo-Wahlen dein Interesse geweckt. Überlege dir, ob du die Gestaltung deines Arbeitsumfeldes nicht als Mitglied der PeKo selbst in die Hände nehmen willst!
Kaspar Bütikofer, Zentralsekretär Sektor Logistik