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Initiative AVHplus: Die Pensionierten helfen mit

«Es war eine gute Konferenz» – dies konnte der Präsident der IG Pensionierte von syndicom, Roland Gutmann, am 27. Februar zufrieden feststellen. In Bern hatten sich wie jedes Jahr die Präsidentinnen und Präsidenten der regionalen Pensioniertengruppen getroffen. 

61 von ihnen waren anwesend und erledigten nicht nur die üblichen Traktanden, namentlich die verschiedenen (Wieder-)Wahlen und Nominierungen (siehe Kasten) speditiv und einmütig. Auch heikle Themen wie der fehlende Teuerungsausgleich auf den Renten oder die Schwierigkeit, «Nachwuchs» für Vorstandsaufgaben bei diversen Gruppierungen zu finden, wurden konstruktiv angegangen. Zwar ist beim Teuerungsausgleich trotz aller Bemühungen keine Wende in Sicht, solange die Pensionskassen saniert werden müssen, aber die Devise «Wir geben nicht auf» war förmlich spürbar. Präsident Gutmann berichtete von seinen zahlreichen Vorstössen, auch zu Fragen der betrieblichen Vergünstigungen für die Pensionierten wie etwa der gewünschten Stückelung der Gutscheine; dass er sich von abschlägigen Antworten nicht entmutigen lässt, wissen alle, die ihn kennen.

Erfreulich ist auch das ausgezeichnete Einvernehmen zwischen Präsident Gutmann und Vizepräsident Peter Rymann, die sich gegenseitig grösstes Vertrauen aussprachen und dem Modell «Präsident plus Vizepräsident» jenem einer Co-Präsidentschaft bei weitem den Vorzug geben. Übertragen auf die Gewerkschaft an sich wurde betont, man könne sich gut ein entsprechendes Modell mit einer Frau als Vize-Präsidentin und – vielleicht in drei Jahren – als Präsidentin von syndicom vorstellen.

Stark machen werden sich die Pensionierten auch für die Volks­initiative AHVplus: Roland Gutmann rief dazu auf, sie tatkräftig zu unterstützen, und Bernadette Häfliger Berger, die seitens der Gewerkschaft für die Pensionierten zuständig ist, erläuterte sie. Ihr klares Referat liess keinen Zweifel daran, wie wichtig AHVplus ist: In der reichen Schweiz gibt es viele arme Rentnerinnen und Rentner. Zwar sollen laut Gesetz AHV und BVG im Alter «die Fortsetzung der gewohnten Lebenshaltung in angemessener Weise» garantieren. Bei kleinen Einkommen wird dieses Verfassungsziel aber verfehlt: bei einem monatlichen Bruttolohn von 5000 Franken bleiben nach der Pensionierung 3000 Franken. Und die AHV allein reicht bei weitem nicht aus, das Existenzminimum zu decken, beträgt doch die durchschnittliche AHV-Rente für Frauen nur 2011 Franken, jene für Männer 2015 Franken.

Die Altersarmut bekämpfen: dies ist das Ziel der Initiative AHVplus. Erreicht werden soll es durch eine lineare Rentenerhöhung um 10%, was etwas mehr als eine 13. AHV-Rente ausmachen und auch dem Solidaritätsgedanken entsprechen würde. Für die am 12. März lancierte Initiative sollen so viele Unterschriften wie möglich gesammelt werden – und das auch so rasch als möglich. Die regionalen Pensioniertengruppen werden sich aktiv daran beteiligen.

Pensionierte stärker positionieren

Bernadette Häfliger Berger informierte auch über die wichtigsten Ziele der Gewerkschaft und betonte, im Kongressjahr sei es ihr ein persönliches Anliegen, die Pensionierten stärker zu positionieren. Immerhin machen sie einen Drittel der Mitglieder aus, ganz zu schweigen von ihrer langjährigen Treue zur Gewerkschaft. Und die Themen der Pensionierten werden immer wichtiger für die ganze Gesellschaft, was auch die gewerkschaftliche Arbeit prägen wird. Zudem führte die Leiterin Gleichstellung und Recht bei syndicom aus, weshalb es wichtig ist, bei VASOS dabei zu sein: die Vereinigung aktiver Senioren- und Selbsthilfe-Organisationen der Schweiz ist nicht zuletzt eine wichtige Bündnispartnerin der Gewerkschaften. Stattgegeben wurde weiters einem Antrag von Fritz Schenk, dass neu Pensionierte sich künftig auf Wunsch auch ihrer «Heimatsektion» (also entsprechend ihrem Wohnort) zuteilen lassen können. Bevor die Konferenz mit einem gemeinsamen Mittagessen beschlossen wurde, liess der Präsident der IG Pensionierte die Anwesenden wissen: «Ich hoffe, dass ich für euch noch viel Gutes tun kann.»

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