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Buchpreisbindung: Trotz Niederlage – vielen Dank!

Bereits nach der ersten Hochrechnung zeichnete sich das Resultat ab: Das Buchpreisbindungsgesetz wurde in der Deutschschweiz deutlich abgelehnt, während die Westschweizer Kantone ihm ebenso deutlich zustimmten.

 

Am Abend des Abstimmungssonntags war das Ausmass der Ablehnung klar: Nur 43,9 Prozent der Stimmenden hatten Ja gesagt. Die Folgen dieses Entscheides müssen hier nicht mehr erwähnt werden. Nur so viel: Vier Tage nach der Abstimmung wurde syndicom über die Schliessung der Buchhandlung St-Paul in Fribourg informiert.

 

Die unterschiedliche Wahrnehmung der Buchpreisbindung seitens der Konsumentinnen und Konsumenten in der West- und in der Deutschschweiz hat ihre Gründe. Die Romands haben seit Mitte der 90er-Jahre einen liberalisierten Buchmarkt und deshalb viele Buchhandlungen schliessen sehen. Gleichzeitig stiegen – ausser bei den Bestsellern – die Buchpreise. Obwohl die Kampagne für die Buchpreisbindung diese Erfahrung auch in der Deutschschweiz vermittelte, wurde sie dort nicht ernst genommen.

 

Die Gegner, die den Westschweizer Markt noch viel weniger kannten als jenen der Deutschschweiz, versuchten davon abzulenken oder riefen nach dem Staat, der doch bitte in den freien Markt eingreifen solle. Diese Haltung ist mehr als paradox, bedenkt man, dass einer ihrer Slogans lautete: «Nein zum Preisdiktat. Nein zu staatlicher Regulierung.»

 

Trotz allem hat die Kampagne gezeigt, dass das Buch die Menschen beschäftigt. Noch nie wurde so viel über die Lesekultur und die Buchbranche geschrieben und debattiert. Das ist erfreulich. Erfreulich war auch das grosse Interesse innerhalb von syndicom: Nicht nur die kleine Branche der Buchhandelsangestellten, sondern auch viele Mitglieder der anderen Branchen haben sich für die Unterstützung der Buchpreisbindung eingesetzt. Ihnen allen herzlichen Dank!

 

Danièle Lenzin, Co-Präsidentin syndicom

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