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Baut Keystone-SDA die Agentur um, darf das Personal nicht auf der Strecke bleiben

Die Nachrichtenagentur Keystone-SDA will sich vermehrt auf ihr Kerngeschäft konzentrieren. Als Mediengewerkschaft begrüsst syndicom diesen Schritt. Die Schweiz braucht eine funktionierende Agentur in allen Landessprachen als Teil des medialen Service public. Dazu gehört auch die Sport-Berichterstattung. Wie Keystone-SDA konkret auf die aktuelle Krise reagiert, muss die Geschäftsleitung nun gemeinsam mit den Mitarbeitenden ausarbeiten, um sozialverträgliche Lösungen zu garantieren. 

Mit dem heutigen Entscheid fokussiert die Unternehmensleitung von Keystone-SDA auf ihren medialen Kernauftrag. syndicom erwartet, dass damit journalistische Überlegungen wieder einen grösseren Stellenwert in der Strategie der einzigen verbleibenden Nachrichtenagentur der Schweiz erhalten. Angesichts der Medienkrise einerseits, und der vom Bund beschlossenen öffentlichen Förderung andererseits, wäre eine Gewinnmaximierungsstrategie der Grossverlage als Eigner von Keystone-SDA völlig unverständlich geworden.   

Die mediale Grundversorgung kann Keystone-SDA am besten erfüllen, wenn sie sich in eine nicht gewinnorientierte Stiftung umwandelt. Diese muss aber unabhängiger von den Grossverlagen werden. syndicom schlägt vor, dass auch Bund und Kantone eine solche Stiftung mittragen. So oder so gilt: Wer öffentliche Gelder bezieht, kann nicht zugleich Gewinne als Dividenden ausschütten.

syndicom lädt Unternehmensleitung zum Dialog ein 

Passt Keystone-SDA jetzt die Strategie an, darf dies nicht auf dem Rücken des Personals erfolgen. syndicom lädt die Geschäftsleitung deshalb ein, gemeinsam mit den Mitarbeitenden Lösungen für die Zukunft zu entwickeln. Eine solche Herausforderung kann und muss Keystone-SDA sozialverträglich und sozialpartnerschaftlich angehen. 

Weiterhin droht ein Abbau beim Sport. Um diesen zu verhindern, gäbe es eine naheliegende Lösung: die Integration der Sportberichterstattung in den Basisdienst. Dieses Modell ist aus dem nahen Ausland bekannt und käme dem Service public-Auftrag der Agentur, die mediale Grundversorgung sicherzustellen, viel näher als ein à la carte auf die Grossverlage zugeschnittener Dienst. Die Redaktion hat ein entsprechendes Konzept ausgearbeitet. Nun hat es der Verwaltungsrat auf Druck der grossen Kunden schubladisiert. Das ist absolut unverständlich. Auch die Sport-Berichterstattung gehört zum medialen Service public.

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