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910 Millionen Gewinn der Post für das Jahr 2010 – Gewinnmaximierung geht weiter!

Mit 910 Millionen Gewinn für das Jahr 2010 bricht die Schweizerische Post alle Rekorde der letzten Jahre. Trotzdem betreibt die Konzernleitung weiterhin eine Strategie der rücksichtslosen Gewinnmaximierung. Damit muss jetzt endlich Schluss sein! syndicom – Gewerkschaft Medien und Kommunikation fordert von Verwaltungsrat und Konzernleitung Post ein Moratorium beim Umbau des Poststellennetzes, den Verzicht auf das Jobkiller Projekt «Distrinova» und die Rücknahme der Streichung von Presseförderungen für verschiedene Zeitungen.

Mit dem Rekordgewinn von 910 Millionen im Jahr 2010 straft sich die Post selbst Lügen, hatte man doch behauptet, die Gewinne würden abnehmen. Nur 2009 – im Jahr der Wirtschaftskrise – war ein kleiner Gewinneinbruch zu verzeichnen, doch schon 2010 wurde in faktisch allen Segmenten der Post wieder massiv zugelegt. Dies zeigt, dass die Post in der Schweiz gut aufgestellt ist und sich behaupten kann. Entsprechend muss die Strategie der Gewinnmaximierung vom Verwaltungsrat und von der Konzernleitung Post überdacht werden.

Moratorium beim Umbau des Poststellennetzes

Noch immer wird das Poststellenetz massiv umgebaut und dabei vor allem an den Dienstleistungen für die Privatkundschaft gespart. Man betreibt eine Politik von «Zuckerbrot und Peitsche»: Zuerst wird grossangelegt mitgeteilt, dass die Briefkastenleerungen – die zuvor stark eingeschränkt worden waren – wieder häufiger würden, gleichzeitig wird aber weiterhin – weniger laut, aber nicht minder massiv – der Umbau des Poststellennetzes vorangetrieben. Die Post schafft damit im Vorfeld der neuen Postgesetzgebung Tatsachen und missachtet ihren politischen Auftrag. Leidtragende in diesem Prozess sind die Land- und Randregionen der Schweiz. Es braucht ein Moratorium, nicht zuletzt, weil es um den Service public geht.

Verzicht auf das Jobkiller-Projekt «Distrinova»
Noch immer laufen in den Betrieben Pilotversuche zum Projekt «Distrinova», mit dem die Vorarbeit in der Briefzustellung automatisiert werden soll. Nach wie vor befürchtet syndicom bei einer flächendeckenden Einführung einen Verlust von Tausenden Arbeitsplätzen. Die Post wirft syndicom vor, dass die ihre Berechnung der Abbauzahlen nicht stimmten, weigert sich andererseits aber, Klarheit zu schaffen. So lässt die Post Gewerkschaften, Personal und die Bevölkerung im Ungewissen über die Konsequenzen des Projektes. syndicom fordert die Post auf, das Jobkiller-Projekt «Distrinova» zu stoppen und auf eine Einführung zu verzichten.

Rücknahme der Streichung von Presseförderungen
Obwohl die Post von den Eidgenössischen Räten eine Erhöhung der Bundesbeiträge zur Förderung der Pressevielfalt erhalten hat, hat sie – quasi gleichentags! – die Verbilligung der Beförderungsgebühr von diversen Zeitungen gestrichen. Dank der Intervention von syndicom (gemeinsam mit impressum und den betroffenen Medien) wurde ein Teil dieser Streichungen zurückgezogen. Doch bisher nur provisorisch. syndicom fordert die Post auf, diesen unsinnigen Entscheid zurück zu nehmen und dafür zu sorgen, dass die Pressevielfalt in der Schweiz gewährleistet bleibt. Wir wollen hier keine italienischen Verhältnisse: Es darf nicht sein, dass einzelne Personen und Unternehmen die Medienlandschaft kontrollieren. syndicom steht für eine vielfältige und kritische Presse, dafür ist die Verbilligung der Posttaxen eine wichtige Voraussetzung.

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