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Pensionskasse Freelance: Hohe Liquidität und gute Risikofähigkeit

Die Pensionskasse Freelance der syndicom, die vor allem freiberuflich tätige Journalistinnen und Journalisten versichert, hat – wie fast alle Pensionskassen – ein schwieriges Jahr 2011 hinter sich.

Die Gelder so anzulegen, dass die Vermögen nachhaltig stabil bleiben und erst noch einen Zins abwerfen, war im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld nicht möglich. Freelance weist denn auch auf dem Gesamtvermögen von 51,84 Millionen Franken einen Verlust von 1,9 Millionen Franken aus, was einem Minus von 3,6 Prozent entspricht. Im Vorjahr 2010 waren es noch 773 000 Franken Ertrag und ein Plus von 1,5 Prozent.

 

Die für eine Pensionskasse wichtige Masszahl des «Deckungsgrades» ist als Folge davon auf 95,6 Prozent gesunken (2010: 100,5 Prozent). Allerdings muss diese Zahl mit einer gewissen Vorsicht interpretiert werden. Sie kann je nach Entwicklung der Anlagen sehr rasch wieder klettern und lag denn auch Ende April 2012 wieder bei 98,3 Prozent. Weil die Pensionskasse Freelance einen konstanten Bestand an Versicherten zählt und in den letzten Jahren immer gleich viele Journalistinnen und Journalisten ein- wie ausgetreten sind, darf von einer stabilen Kasse gesprochen werden. Die regelmässig einbezahlten Beiträge übersteigen die ausbezahlten Renten markant, sodass die Kasse eine hohe Liquidität und eine gute Risikofähigkeit aufweist. Bei einem Bestand von 577 Versicherten (2010: 573) richtete Freelance an 29 Personen Renten aus (2010: 25 Personen).

 

Die Pensionskasse ist auch ein Gradmesser für die Einkommensverhältnisse der freien Journalistinnen und Journalisten. Im Vergleich der Jahre 2010 und 2011 zeigen sich leicht rückläufige Beitragseinnahmen (2011: 2,483 Millionen Franken, 2010: 2,550 Millionen Franken). Dies zeigt, dass die Honorare tendenziell sinken.

 

Weil die Aussichten auf höhere Zinserträge nicht besonders gut sind, sah sich Freelance inzwischen gezwungen, die Umwandlungssätze zu senken und die Verzinsung der angesparten Vermögen bei 1,5 Prozent zu belassen. Weil es bei Freelance aber keine Trennung zwischen dem sonst üblichen «obligatorischen» und dem «überobligatorischen» Alterssparen gibt, liegt die Gesamtverzinsung noch immer deutlich über den Erträgen einer gewöhnlichen Pensionskasse. Freelance hat aber auch die Vermögensanlagen überprüfen lassen und wird hier vermehrt zu passiv verwalteten Papieren übergehen, die im langjährigen Durchschnitt genauso gute Erträge abwerfen, aber weniger kosten. Dabei bleibt es das erklärte Ziel des Stiftungsrates, nachhaltige und ethisch vertretbare Investments zu tätigen.

 

Renè Hornung

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