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Offener Brief von über 1000 Postauto-Passagieren übergeben

©Max Spring

Am Montagnachmittag, 28. Januar, übergaben Vertreter von syndicom und der Postautofahrerinnen und -fahrer einen offenen Brief ihrer Passagiere an Daniel Landolf, Leiter Konzernbereich PostAuto Schweiz AG und Mitglied der Konzernleitung Post, und den Personalchef Walter Marti in Bern. Über 1000 Fahrgäste haben das Schreiben unterzeichnet. Ihr Wunsch: Das Fahrpersonal der Postautos soll endlich gerecht behandelt werden! Denn Postauto ist nicht gleich Postauto: Nur rund die Hälfte der Fahrerinnen und Fahrer wird von der PostAuto Schweiz AG direkt beschäftigt und untersteht dem Gesamtarbeitsvertrag. Die andere Hälfte arbeitet für Subunternehmen mit einem weitaus schlechteren Personalreglement. Arbeit leisten aber alle die gleiche.

Mehr als stossende Lohnunterschiede
Die Schweizerische Post will nicht, dass das Fahrpersonal der Subunternehmen unter den Gesamtarbeitsvertrag der PostAuto Schweiz AG kommt. Ja, die Post schreibt den Postautounternehmen sogar vor, das Fahrpersonal bloss nach einem Personalreglement anzustellen. Die Unterschiede in den Anstellungsbedingungen bei der PostAuto Schweiz AG und den Subunternehmen sind beträchtlich. Besonders stossend: Schon die Anfangslöhne sind unterschiedlich. Und die Lohnschere öffnet sich im Laufe der Anstellungsjahre kontinuierlich weiter. Sie kann nach 12 Jahren gut und gerne 10 000 Franken pro Jahr betragen!

Über 800 Fahrerinnen und Fahrer der Postautounternehmen haben am 8. August 2012 eine Petition bei der Post eingereicht. Sie verlangen gleiche Lohn- und Arbeitsbedingungen wie bei der PostAuto Schweiz AG und fordern von der Post einen GAV für das gesamte Fahrpersonal.

Unterstützung durch die Fahrgäste
Jetzt erhält das Fahrpersonal Unterstützung: Die Fahrgäste solidarisieren sich mit der gerechten Forderung ihrer Fahrerinnen und Fahrer. Mehr als tausend Passagiere unterzeichneten den offenen Brief des Fahrpersonals an Daniel Landolf, Leiter Konzernbereich PostAuto Schweiz AG und Mitglied der Konzernleitung Post:

Der offene Brief:Faire Anstellungsbedingungen für das Fahrpersonal

Sehr geehrter Herr Landolf
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit, das sollte auch bei der Post gelten. Ich finde es stossend, dass bei ausgelagerten und an Postautounternehmen vergebenen Postauto-Linien nicht dieselben Anstellungsbedingungen gelten.
Als Fahrgast einer ausgelagerten Postauto-Linie unterstütze ich die Forderungen des Fahrpersonals.


Ich bitte Sie deshalb, dafür zu sorgen, dass für das ganze Fahrpersonal von Postautos einheitliche Anstellungsbedingungen gelten. Dehnen Sie den Gesamtarbeitsvertrag der PostAuto AG auch auf das Personal der Subunternehmen aus. Tolerieren Sie kein Zwei-Klassensystem im Fahrdienst von PostAuto.


Ich bitte Sie, die Ungleichbehandlung des Fahrpersonals zu beseitigen, damit ich mich als Fahrgast in meinem Postauto weiterhin wohl fühlen kann.

PostAuto Schweiz AG muss jetzt Farbe bekennen und erklären, warum weiterhin am diskriminierenden Zwei-Klassensystem festgehalten wird.

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