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DV Branche Post: «Wir sind auf dem richtigen Weg»

Wichtige Themen standen an bei der Delegiertenversammlung der Branche Post vom 28. April in Bern: der Stand der Arbeiten bei der Postgesetzgebung, die Postinitiative «Für eine starke Post», die Änderungen bei der Pensionskasse Post und die
Kampagne zum neuen GAV Post. 

 

Jens Friedrich

 

Zu Beginn der von Hans Schilling präsidierten Sitzung wurde auch Bilanz gezogen, was im Sektor Logistik in den 16 Monaten seit der Fusion alles erreicht wurde: So sind etwa sämtliche Gremien eingesetzt, es gibt überall Firmenvorstände, und aktuell traf man sich schon zur vierten Delegiertenversammlung (DV) innerhalb eines Jahres – nach Kongress und syndicom-DV der grösste Anlass für die Branche. «Wir sind auf dem richtigen Weg, die Basisdemokratie spielt», konnte Sektorleiter Fritz Gurtner zufrieden bemerken.

 

In der Tat: An die 70 Delegierte füllten den Saal des Berner Restaurants Jardin. Ihr erstes Thema: Die Postgesetzgebung, welche die Gewerkschaft schon seit Januar sehr beschäftigt. Immer wieder ändert sich etwas in Vernehmlassung, Hearings und Diskussionen zu Postgesetz und Postorganisationsgesetz, die ja im dritten Quartal dieses Jahres in Kraft gesetzt werden sollen. Vor allem geht es nun darum, die darauf folgende Übergangsfrist von zwei Jahren so zu regeln, dass sowohl Post wie auch Gewerkschaft dahinterstehen können. «Es sieht gut aus»: Auch diese Situation beurteilte Fritz Gurtner positiv.

 

Er skizzierte die Post der Zukunft – die Schweizerische Post AG, eine öffentlich-rechtliche AG und die offizielle Rechtsnachfolgerin der Anstalt Post mit der Konzernleitung und dem Verwaltungsrat, sowie die ihr «unterstellten» privatrechtlichen Post Schweiz AG (das heutige Stammhaus), PostFinance AG und die heute schon so bestehende PostAuto AG. syndicom strebt an, dass der aktuelle Gesamtarbeitsvertrag GAV Post ausgedehnt wird und für alle gilt. Zu klären sind auch zahlreiche Detailfragen, etwa wie während der Übergangszeit bei Neuanstellungen verfahren wird.

 

Blick in die Zukunft

 

Wie es mit der Postinitiative «Für eine starke Post» weitergehen soll, war in der Folge Thema einer gewerkschaftsinternen Diskussion. syndicom-Co-Präsident Alain Carrupt unterstrich das politische Gewicht, das die Initiative hatte und hat. Bei diesem Thema ist die Branche Post nicht abschliessend zuständig; die DV stellte zuhanden des Zentralvorstands, der sich am 12. Mai trifft, den Antrag, dass der syndicom-DV vom 16. Juni eine Kompetenzdelegation betreffend das weitere Vorgehen beantragt wird. Abschliessend entscheiden wird der Zentralvorstand. Dies wurde so angenommen.

 

Es folgte ein weiterer Blick in die Zukunft: in jene der Pensionskasse Post nämlich (vgl. Seite 2). Auch hier kann man zufrieden sein mit dem Erreichten – ein Votant sprach gar von einem «Traumergebnis», das syndicom in den betreffenden Verhandlungen erreicht habe. Mit grossem Mehr wurde dieses Ergebnis denn auch von der DV angenommen.

Überwältigende Beteiligung

 

Kaspar Bütikofer berichtete sodann vom Stand der Kampagne «Alles Gelbe unter einem Dach» zum neu auszuhandelnden GAV Post. Noch ist die Umfrage, die hierzu durchgeführt wurde, nicht definitiv ausgewertet. Es lassen sich aber bereits viele Folgerungen ziehen. Die Beteiligung an der Umfrage (die auf dem Postweg und online durchgeführt wurde und auch Nichtmitgliedern von syndicom offenstand) war mit über 3000 Personen überwältigend. Die Rücklaufquote von rund 13 Prozent konnte Bütikofer als hervorragend verdanken.

 

Gefragt worden war, wo die Stärken des heutigen GAV liegen und was unbedingt bewahrt werden sollte, wo Schwachstellen und damit Optimierungspotenzial zu finden und wo Schwerpunkte zu setzen seien. Auf diese Weise soll auf demokratischem Weg mit der Basis ein Forderungskatalog erarbeitet werden. Einiges zeichnet sich schon klar ab: So unterstützt eine sehr grosse Mehrheit der Befragten die Forderung nach einem Mantel-GAV für den ganzen Konzern. Als am wichtigsten wird die Arbeitsplatzsicherheit und in zweiter Linie der Lohn gewertet, gefolgt von der Arbeitszeit (weniger in Bezug auf ihre Länge, sondern in Zusammenhang mit dem Arbeitsstress), der Mitsprache und den sozialen Leistungen.

 

Mit der Behandlung einiger Anträge, einem Dank von Khadija Fiechter (Härkingen) an syndicom für den Einsatz der Gewerkschaft für die Migrantinnen und Migranten und einem gemeinsamen Apéro ging diese informative und von zum Teil lebhaften Diskussionen geprägte Delegiertenversammlung der Branche Post zu Ende.

 

Gabriele Brodrecht

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