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Basel stimmt ab

Das Basler Stimmvolk befindet am 3. März über die kantonale Vorlage zur Änderung des Gesetzes über öffentliche Ruhetage und Ladenöffnung. 

Was mit der Umsetzung des Bundesbeschlusses für maximal vier verkaufsoffene Sonntage anfing, endete im Basler Grossen Rat mit der Ausdehnung der Ladenöffnungszeiten am Samstagabend um zwei Stunden. Gegen den Grossratsbeschluss wurde das Referendum ergriffen, und nach nur einer Woche waren über 2400 Unterschriften gesammelt! Schon drei Mal hat die Basler Bevölkerung zur weiteren Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten Nein gesagt, und trotzdem versuchen es die Neoliberalen nochmals.

Fiktion und Realität

Als geschmacklos kann auch die Werbung bezeichnet werden, bei der mit einem Feuerwehrmann und einer Pflegefachfrau für längere Ladenöffnungszeiten plädiert wird. Die Grundversorgung dem Wohlstands-Konsum gleichzustellen, erscheint schon sehr weit hergeholt. Nicht die Ladenöffnungszeiten treiben die KonsumentInnen ins Ausland, sondern die Preise! Die Vorstellung, mit einer Ausdehnung der Öffnungszeiten würden neue Arbeitsplätze entstehen, ist Fiktion. In der Realität verschieben sich lediglich die Arbeitseinsätze: Es gibt längere Pausen und dadurch eine schleichende Erhöhung der Arbeitszeit für das bestehende Personal. Kein GAV, der Durchschnittslohn bei 3600 Franken und eine wöchentliche Höchstarbeitszeit von 45 Stunden bei den Grossdetaillisten und 50 Stunden für kleine Läden: Das ist die Rea­li­tät.

Es ist kein Geheimnis, dass im Detailhandel grösstenteils Frauen arbeiten und dieser auch deshalb eine Niedriglohnbranche ist. Ein Grund mehr, der weiteren Ausbeutung dieser Arbeitnehmerinnen mit einem klaren Nein am 3. März entgegenzuwirken. Dieses Nein ist wichtig für das nationale Referendum «Nein zum 24-Stunden-Arbeitstag». Das Parlament will bei Tankstellenshops den 24-Stunden-Betrieb einführen. Es ist dies der Versuch, das Arbeitsgesetz auszuhöhlen; vor allem das Nacht- und Sonntagsarbeitsverbot ist davon betroffen. Diese Taktik, mit der versucht wird, auch noch den letzten Schutz der ArbeitnehmerInnen aufzubrechen, muss unterbunden werden. Lassen wir es nicht zu, dass der 24-Stunden-Arbeitstag in unserer Gesellschaft Einzug hält. Unterschreibt das Referendum.

* Sonia Regna ist Regionenleiterin Nordwest-/Zentralschweiz.

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