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Viscom bricht GAV-Verhandlungen ab und geht definitiv auf Konfrontationskurs

Am Montag, 10. Dezember, informierten syndicom und syna den Viscom mündlich, dass die Branchenkonferenz syndicom und die Branchenkommission syna die provokativen Abbauforderungen 42-Stunden-Woche und Senkung der Zuschläge für Nachtarbeit zurückwiesen. Wir legten erneut unser Kompromissangebot auf den Tisch, den alten GAV zu verlängern, und erklärten dem Viscom unsere Bereitschaft, die GAV-Verhandlungen im Januar weiterzuführen.

© Margareta Sommer


Viscom stellte uns eine Antwort im Verlauf dieser Woche in Aussicht, nach Konsultation seines Zentralvorstands. Eine offizielle Antwort von Viscom haben wir bis heute nicht erhalten, doch am Morgen nach unserem Treffen konnte man auf der Website von Viscom die offensichtlich schon lange vorbereitete Antwort seines Zentralvorstands lesen: Diese legt den Verdacht nahe, dass dem Viscom wenig an einer Vertragspartnerschaft gelegen ist, deren Bedingungen er nicht einseitig diktieren kann: Viscom lehnt in der Information seiner Mitglieder weitere Verhandlungen mit den Gewerkschaften ab und proklamiert ab 1.1.2013 den vertragslosen Zustand. Weiter "empfiehlt" er seinen Mitgliedern, sofort die Senkung der Zuschläge und die Erhöhung der Arbeitszeit einzuleiten. Die Scharfmacher scheinen sich im Viscom durchgesetzt zu haben, das Kompromissangebot der Gewerkschaften wird nicht einmal erwähnt.


Viscom provoziert und spielt mit dem Feuer: Mit dem vertragslosen Zustand gibt es ab 1.1.2013 auch keine Friedenspflicht mehr. Dies verschweigt der Viscom seinen Mitgliedern bei der Verkündung seiner Konfrontationsstrategie. syndicom wird darum wie am 8. Dezember beschlossen Anfang 2013 eine Urabstimmung über Kampfmassnahmen durchführen. Kommt der Viscom bis dann nicht zur Vernunft, werden wir mit Streikaktionen und andern Widerstands- und Kampfmassnahmen den GAV verteidigen.


Warnstreiks und betrieblich Kampfmassnahmen sind jedoch schon ab 1.1.2013 kurzfristig und spontan überall dort angesagt, wo Betriebe Nachtzuschläge senken oder die Arbeitszeit erhöhen wollen. Wir werden jeden Angriff auf die Arbeitsbedingungen gemeinsam bekämpfen. Meldet Betriebe, die die "Abbauempfehlungen von Viscom" umsetzen wollen, umgehend bei syndicom, damit wir mit euch zusammen adäquat antworten können. Zulagenkürzung oder Arbeitszeitverlängerung schlucken wir nicht!


Wir machen die Faust nicht nur im Sack, sagen nein sagen zu Druckversuchen, zeigen Zivilcourage und leisten Widerstand: So werden wir den GAV gemeinsam verteidigen und dessen Leistungen erhalten können!


Achtung

 

Nichts unterschreiben!

Arbeitsbedingungen können nicht einseitig von den Betrieben von heute auf morgen verschlechtert werden. Solange ihr nicht unterschreibt, dass ihr "im gegenseitigen Einvernehmen" mit der Verschlechterung eurer Arbeitsbedingungen einverstanden seid, bleiben diese unverändert.
Betriebe, die mit individuellen Änderungskündigungen den Abbau erzwingen wollen, kommen auf die "schwarze Liste". Vor Ablauf der Fristen für Änderungskündigungen werden wir zusammen reagieren und den Widerstand organisieren.


Keine Betriebsvereinbarungen!

Betriebe werden versuchen, Betriebskommissionen zum Eiverständnis für den Abbau zu bewegen; ein klares und unmissverständliches Nein ist die einzige Antwort.
Andere Betriebe werden evtl. den Betriebskommissionen Angebote machen, bei Streikverzicht den alten GAV weiterhin einzuhalten. Diese Betriebe müssen an die Gewerkschaft verwiesen werden; solche Abkommen bzw. betriebliche GAVs müssen zwischen einem Betrieb und der Gewerkschaft abgeschlossen werden, um verbindlich zu sein.


Merkblatt zur rechtlichen Situation (PDF)

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