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Tamedia-Einheitskost 2020? syndicom fordert von Tamedia ein Engagement für die Medienvielfalt

Im Mai deckte die «NZZ am Sonntag» auf, dass Tamedia radikale Sparmassnahmen in den Redaktionen plant. Schon im Juni wollen Unternehmensleitung und Verwaltungsrat entscheiden, welche Szenarien sie weiterverfolgen. syndicom befürchtet eine akute Gefährdung der Medienvielfalt und massiven Stellenabbau.

© Tamedia

Da praktisch die Hälfte der Schweizer Tageszeitungen aus dem Verlag Tamedia kommt, bedeuten die ruchbar gewordenen Sparvorstellungen des Tamedia-Verwaltungsgrats eine grosse Gefahr für die Medienvielfalt. Sogar über ein Extremszenario «Einheitsredaktion mit Kompetenzzentren für die ganze Schweiz» denkt die Konzernleitung nach, um bis zu 30 Prozent der Redaktionskosten einzusparen.

 

syndicom bestreitet nicht, dass im Printbereich ein Rückgang der Werbung stattfand. Das Splitting der Werbegelder auf immer mehr Kanäle wird sich für die gedruckte Presse auch in Zukunft negativ auf die Einnahmen auswirken. Wir erinnern aber daran, das Tamedia zusammen mit Ringier zahlreiche lukrative digitale Nummer-1-Werbeplattformen für Stellen, Immobilien, Autos usw. besitzt. syndicom fordert deshalb Tamedia auf, sich als zukunftsorientierte Verlegerin zu verhalten und auch die Erträge der digitalen Werbung in die Publizistik, die journalistische Qualität und die Arbeitsqualität zu investieren, statt in die Aktionäre.

 

In den vergangenen 10 Jahren gingen von einem kumulierten Tamedia-Gewinn von 1,5 Milliarden Franken über 400 Millionen an die Aktionäre, und zusätzlich schöpften Verwaltungsrat und Konzernleitung gegen 100 Millionen Franken ab!
Inserateplattformen sind kein Ersatz für Informationsvermittlung.
Tamedia trägt als dominierendes Schweizer Medien- und Druckunternehmen auch gesellschaftlich und demokratiepolitisch eine grosse Verantwortung.

 

Wir fordern von Tamedia die Mitsprache der Personalvertretungen, der Angestellten sowie ihrer Gewerkschaften und Verbände bei der Zukunftsplanung und vor Investitionen in die Zukunft. Die Direktbetroffenen kennen die Realität. Es ist inzwischen hinlänglich bekannt, dass der Umbau von Unternehmen ins digitale Zeitalter ohne Einbezug der Betroffenen nicht funktioniert. Ein unmittelbar zu vollziehender erster Schritt ist, dass sich Tamedia wieder zur Sozial- und Vertragspartnerschaft bekennt, sich sofort wieder dem Gesamtarbeitsvertrag (GAV) für die Druckindustrie unterstellt und den Abschluss eines GAV für JournalistInnen aktiv unterstützt.

 

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