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Drohungen gegen Journalisten nehmen zu

Im Tessin verklagen Anwälte recherchierende JournalistInnen wegen «unlauteren Wettbewerbs». syndicom steht ihnen mit Rechtshilfe bei. 

 

Im März wurden vier Journalisten des Tessiner Wochenblatts «Il Caffè» wegen «unlauteren Wettbewerbs» angeklagt. Ihr Vergehen? Sie untersuchten die vorhandenen Missstände in der Privatklinik Sant’Anna in Lugano. Einen Monat später erhielt ein weiterer Journalist, ­Filippo ­Süssli vom Portal Ticinonline, vom Anwalt einer Firma, die Gegenstand seiner Recherchen war, ein in drohendem Tonfall verfasstes Schreiben: Wenn er nicht aufhöre, solche Artikel zu publizieren, werde er wegen «unlauteren Wettbewerbs» angezeigt. Es ist beunruhigend zu sehen, wie es im Tessin für die Journalisten immer schwieriger wird, seriös zu recherchieren.

Übergriffige Anwälte

Zu den von den Verlegern verlangten Kürzungen, den immer schlechteren Vertragsbedingungen und der ökonomischen Krise aufgrund der Werberückgänge und der Digitalisierung kommen nun also noch Drohungen und juristische Abschreckungsversuche, die jede journalistische Recherche grundlegend gefährden.

Es darf nicht mehr hingenommen werden, dass der «unlautere Wettbewerb» genutzt wird, um Journalisten mundtot zu machen, die – was heutzutage immer seltener wird – Nachforschungen anstellen, sich mit den erhaltenen Antworten nicht zufrieden geben und den Dingen auf den Grund gehen und die dabei einzig und allein im Dienste ihrer Leserschaft stehen. Es gehört zu den Aufgaben der Gewerkschaften, auf solche Angriffe zu reagieren und den betroffenen Medienschaffenden beizustehen: Wir bleiben dran!

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