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Distrinova – und was nun?

Neue Organisation, neue Strukturen, neue Führung und altbekannte Probleme: So lässt sich die Delegiertenversammlung vom 29. November zusammenfassen. 

Seit fast zwei Jahren ist die Gewerkschaft syndicom operativ tätig. Zum ersten Mal fanden sich die Delegierten aus dem Bereich PostMail in Bern unter der Leitung von Jean-Marc Baume zu ihrer Bereichsdelegierten-Versammlung zusammen.

Distrinova und Gangfolgesortierung: Zwei untrennbar miteinander verbundene Begriffe prägen je länger, je mehr die Tätigkeit der Kolleginnen und Kollegen in der Sortierung und insbesondere in der Zustellung. Aus der Sicht des Distrinova-Projektleiters läuft alles nach Plan. Die Umstellung auf Gangfolgesortierung sei in den involvierten Brief- und Logistikzentren bis dato problemlos über die Bühne gegangen.

Die Umstellung auf Gangfolgesortierung in der Zustellung habe sich anspruchsvoller gestaltet, weil die Anpassung der Personalbestände schwieriger sei als die Anpassung der Prozesse. Trotzdem: Die Umsetzung des Projektes Distrinova laufe nach Plan, so die Rückmeldung des Projektleiters im Rahmen der letzten Sitzung der Fachkommission Zustellung. Konkret: In rund der Hälfte aller Briefzustellregionen ist Gangfolgesortierung bereits Standard. Mehr als 1,6 Millionen Haushaltungen in der Schweiz werden schon mit «gangfolgesortierten» Briefen beliefert. In der Sortierung bedeutet die Einführung des zusätzlichen Sortiergangs, also der Gangfolgesortierung, schlicht und ergreifend, dass nun auch in der Zeit von 3 Uhr nachts bis gegen 6 Uhr morgens gearbeitet werden muss.

zusätzlicher druck

Die Anpassung der Arbeitszeiten und die weitere Verlagerung von Tätigkeiten an die Maschine sind Folgen davon. Neuer, zusätzlicher Zeitdruck, neuer, zusätzlicher psychischer Druck, nur keine Fehler bei der Gangfolgesortierung machen: Das sind die neuen Arbeitsbedingungen in der Sortierung.

In der Zustellung bietet sich ein völlig anderes Bild. Die bisherige Vorarbeit und das Einstellen für den eigenen Bezirk fallen zu einem ganz grossen Teil weg. Optimierte und neu definierte Prozesse, bessere Hilfsmittel und eben die Gangfolgesortierung führen dazu, dass nach Projekt-Schätzungen schweizweit 350 Personaleinheiten wegrationalisiert werden. Gut, gibt es nebst dem Sozialplan noch die «Massnahmen 2011», die PostMail bis Ende 2013 verlängert hat, um die personellen Konsequenzen abzu­federn. Mitte 2013 soll die Umsetzung des Projektes Distrinova an sich abgeschlossen sein. Und dann ist Schluss? Weit gefehlt. Es zeichnet sich ab, dass eine weitere Ausdehnung der Gangfolgesortierung geplant ist. Ebenso soll die automatische Sortierung von Postfach-Sendungen markant ausgebaut werden.

Es wurden folgende zwei Aufträge an den Bereichsvorstand formuliert: Erstens müssen Spielregeln im Zustelldienst, die bei der Einführung der Gruppenbildung im Zustelldienst vereinbart wurden, wieder reaktiviert werden. Zweitens, so der Wille der Delegierten, hat sich der Bereichsvorstand eingehend mit der Frage des Zustellschlusses zu befassen. Die heutige Situa­tion vermag bei Weitem nicht zu befriedigen.

Eine Ära geht zu Ende ...

Wer kennt ihn nicht, den Kollegen Jean-Marc Baume? Jahre-, nein, jahrzehntelang hat er sich für die Interessen der Kolleginnen und Kollegen aus dem Bereich PostMail in seinen verschiedenen Funktionen eingesetzt. Jean-Marc Baume, ein unerschütterlicher und hartnäckiger Kämpfer für die Sache der Arbeitnehmenden, überlasst seinen Platz mit Wirkung auf Ende Jahr einer neuen Kraft. Merci, Jean-Marc, für alles, was du für uns und mit uns geleistet hast!

Hanspeter Truniger, auch kein Unbekannter in der Gewerkschaft, wurde von den Delegierten einstimmig zum neuen Präsidenten des Bereichsvorstandes Mail gewählt.

Im Weiteren gehören dem Bereichsvorstand auch an: Erich Bischof, Fausto Cattalini, Peter Dietrich, Markus Dolder, Urs Frommenwiler, Marco Gamboni, Michel Guillot, Sebastiano Kessler, Didier Liardon, Alfred Mettler, Elsbeth Rentsch, Daniela Rytz, Nicoletta Satra­niti, Bernhard Seiler und Verena Spence-Meier.

* Heinz Suter ist Zentralsekretär Sektor Logistik.

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